Chronik

FC 1920 Tannheim e.V.

1920 – 1934 -1947 -1960 – heute

Im Jahr 1920 wurde in Tannheim, wie in vielen anderen Ortschaften auch, aus den „kickenden“ Gruppen ein Fußballverein gegründet.
Wegen des II. Weltkrieges ging leider viel Historie und Material verloren. Was gerettet werden konnte, und Aufzeichnungen ab der „Wiedergründung“ nach dem Krieg verdanken wir einigen noch lebenden Sportkameraden aus dieser Zeit. Auch durch unsere Heimatstube kann auf interessante Details und Berichte zurückgegriffen werden.

Letzten Endes war für mich unser Erzähl-Nachmittag im Jahr 2008, wo Erinnerungen ausgetauscht wurden und Zeitzeugen präsent waren, Anlass, den Versuch einer Dokumentation über die Geschichte des FC Tannheim zu wagen und damit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Volker Hammann

Dank an die Heimatstube Tannheim mit Helmut Neininger und Ortrud Wehrle, von denen Texte übernommen wurden Bildbearbeitung Rainer Rosencrantz.

Als es nach dem 1. Weltkrieg keine Arbeit gab, wurde fast in jedem 2. oder 3. Haus Zego gespielt. Arbeitslosenunterstützung gab es nicht, so hatte man auch kein Geld um in die Wirtschaft zu gehen.
Sonntags zog man mit Stöcken bewaffnet gen´ Weiher, wo man sich mit den Wolterdingern klopfte. Siehe Geschichte „Der krumme Lukas“.

Nachdem die Kanone explodiert war flohen in völliger Verwirrung die Wolterdinger heimzu ; aber auch die Tannheimer hatten es plötzlich mit dem Laufen und dachten nicht daran sich über den Sieg ihrer Kanone zu freuen.
Die Tannheimer aber obwohl sie seitdem den wirklichen Krieg besser kennengelernt als ihnen lieb ist, halten ihrer weiland selbstgemachten Kanone ein gutes Andenken bis auf den heutigen Tag.

Text von Arthur Ketterer 1946

Wie Xaver Wehrle erzählte, war man aber der Klopferei bald überdrüssig und man beschloss, wie in anderen Orten auch, sich im Fußballspielen zu messen. Fußballspiele mit Wolterdingen war viele Jahre ein Duell auf Biegen und Brechen.

In der Chronik des FC. Tannheim heißt es:
Nachdem sich der FC. Tannheim schon einige Male bemüht hatte, ein Spiel mit dem FC Wolterdingen auszutragen, kam endlich nach 2 1/2 Jahren das Gewünschte zustande. Da wir zur Zeit nicht auf der Höhe sind, beschloss Wolterdingen, die sich vorgenommen hatten, Tannheim zu besiegen, jetzt ein Spiel zu machen. Darum war das Spiel auch beiderseits sehr hitzig. Halbzeit. 0:0. In der 2. Halbzeit gelang es Lukas Steiner durchzukommen und unhaltbar ein Tor vorzulegen. Doch schon nach 2 Minuten gleicht Wolterdingen aus (gut haltbar). Das Spiel war in Wolterdingen und endete 1:2 für Tannheim.

1. Verbandspiel des FC Adler Tannheim

Saison 1923 C-Klasse

Es sind 5 Vereine: Tannheim, Kirchdorf, Hochemmingen, Immendingen und Tuningen.

Die Spieler waren: St. Blessing, Frehmel Fr., Heck G., Jos. Blessing, Weißer A., Frehmel K., Steiner L., Neugart H., Julius Müller, Josef Müller, W. Neininger.

Die 1. Verbandspielrunde verlief schlecht. Von 7 Spielen wurde nur ein Spiel gewonnen, verloren 4, unentschieden 3. Torverhältnis 8:20

Am 10. Dezember 1923 wurde nochmals ein Freundschaftsspiel mit Wolterdingen durchgeführt. Diesmal gewann Wolterdingen 2:1.

1924
1924 noch im Winter erstes Freundschaftsspiel in Villingen beim VfB. 4:1 verloren.
Es hatte soviel Schnee, dass die Mannschaft mit dem Pferdeschlitten nach Villingen fuhr.

Ostern war das nächste Freundschaftsspiel mit Wolterdingen in Wolterdingen, Tannheim gewann 2:1.

Vereins-Gasthaus Adler

 

Spieljahr 1924/25

Zum 1. Mal spielten Tannheim und Wolterdingen im selben Spielbezirk. Das 1. Spiel am 7. Sept.1924 war in Tannheim und die Tannheimer siegten 4:2. Doch beim Rückspiel am 9. Nov. 1924 revanchierte sich Wolterdingen und siegte mit 10:0. Was man in den Verbandsspielen nicht für möglich gehalten hatte, war gelungen. Die schwarzweiße Elf hatte sich zum Meister emporgeschwungen.

Verbandspiele 1927/28

Der Chronist berichtet:
Noch zu bemerken ist, dass in diesem Jahr die Freilichtbühne Tannheim ihre Auferstehung feierte und uns sehr in Werk pfuschte:

1. weil einige von uns mitspielten und wir manchmal geschwächt fort mussten.
2. weil wir anfangs immer um 1/2 1 Uhr auf unserem Platz spielen mussten und deshalb die zahlenden Zuschauer fehlten.
3. weil das Theaterinteresse größer war als das Fußballspielen und wir kaum 11 Spieler aufs Feld brachten.

Unsere Hauptfußballspieler waren:
Ruf Wilhelm, Neugart Heinrich, Frehmel Franz, Frehmel Josef, Blessing Stefan, Blessing Johann, Blessing Julius, Heck Gebhard, Volk Anton, Müller Fritz, Doser Andreas, Steiner Johann, Wehrle Otmar und Wehrle Xaver.
Der beste Spieler, Karl Frehmel, wanderte in diesem Jahr nach Amerika aus.

Spieljahr 1928/29

Wegen der Freilichtspiele fehlende Spieler, wurde ein schlechtes Spieljahr abgeschlossen. Der Verein hatte am 31.12.28 einen Mitgliederbestand von 41 Aktiven und 15 Passiven.

I. Vorstand Stefan Blessing
Schriftführer Otmar Wehrle
Kassier Stefan Blessing
Ballwart Gebhard Heck

1931 – 10 Jahre FC. Tannheim

Wie aus dem Bericht zu erfahren ist, hatte man den II. Platz erreicht – hinter Kirchdorf. 3 der aktiven Spieler waren in der Zeit der großen Arbeitslosigkeit ins Ausland ausgereist.
Karl Frehmel nach Südamerika
Franz Frehmel nach Nordamerika
Fritz Müller nach Frankreich

Die jungen Spieler rebellierten gegen den Adlerwirt und so wurde von nun an das Gasthaus Sonne das Vereinslokal.

Gasthaus Zur Sonne

 

Der FC Adler wurde FC Tannheim.

Der Chronist Josef Müller erinnerte in seinem Rückblick auf 10 Jahre FC Tannheim an die Anfänge. Mit einem mit Heu gefüllten Ball begann man bei der Kohlhütte, an der Straße nach Herzogenweiler, mit dem Fußballspielen. Da der Platz viel zu klein war, bekamen sie einen Platz beim „runden Wäldle“ von der Gemeinde zugewiesen. Da noch einige Bäume auf dem Gelände standen, wurde anfangs um die Bäume gespielt bis endlich der Platz fertig war. Zum Schluss schreibt er: Die Not der Zeit verspricht nichts erfreuliches, schweres steht der Welt und seinen Menschen bevor, aber gehe es wie es wolle, dem Verein wünscht der Chronist ein herzliches Glück auf.

1932

In einem Freundschaftsspiel mit Wolterdingen siegten die Tannheimer 6:2 – doch schon im Rückspiel, das Wehrle Otmar schon eine Woche später eingefädelt hatte, verloren sie mit 5:0. Nun war man in Wolterdingen wieder zufrieden.

1933

5. März 1933 Reichstagswahl – Hitler kommt an die Macht

6.8.1933 – Sportwerbe-Tag – Unter Leitung von Otmar Wehrle durchgeführt.

Inzwischen war Hitler an die Macht gekommen. An den Wehrsportübungen nahmen die Hitler-Jugend und unsere Aktiven teil.

Mit Schießen und Leichtathletik wurden die Meister ermittelt. Anschließend ging es zum Festgottesdienst aus dem, wie der Chronist schreibt, die Jungen verdattert, verärgert, gereizt oder auch zum Widerspruch gestimmt, wieder heraus. Pfarrer Bauer hat uns Sportlern in der Predigt keine Schmeicheleien gesagt. (Pfarrer Bauer musste 1939 Tannheim verlassen, da er sich gegen die Machenschaften des 3. Reiches wehrte.)

13.00 Uhr war Aufstellung zum Festzug.
Voran die Volkschule – Jung Volk – Hitler-Jugend – S.A. mit der Fahne des neuen Deutschland, Hakenkreuzbanner und endlich den Sportvereinen bewegte sich ein stattlicher Zug durch das reich beflaggte Tannheim. Beim Kriegerdenkmal (Schulhof) fand eine Ehrung der Gefallenen statt. Unter den Klängen der Musikkapelle ging es zum Sportplatz. Hier ergriff Bürgermeisterstellvertreter Steiner Otto das Wort (Bürgermeister Häsler hatte man abgesetzt).

Ein kleines Blitzturnier wurde nun abgewickelt.
Es spielten Eisenbach – Marbach – Kirchdorf – Spb Schwenningen – Tannheim I und Tannheim II sowie Kirchdorf II.

Innerhalb eines halben Jahres (5. März Hitler an die Macht) wurde alles umgekrempelt. Ein Turnier des Fußballs wird zur Machtdemonstration umgepolt. Festreden enden mit Sieg Heil – die Mannschaften begrüßen sich mit Heil Hitler.
Wie der Bericht zeigt, ist, nachdem Hitler die Macht 1933 übernommen hatte, Fußball nicht mehr besonders gefragt. Wehrsportübungen für Schule – Jungvolk – Hitler Jugend – S.A. war nun angesagt.

Für Spieljahr 1933/34 gab es keine Spielberichte. Ein Nachtrag von E. Müller ist der Rest und der Wunsch 1935 wieder ein Protokollschreiber zu haben.

So endet das 1. Protokollbuch des FC Tannheim – 1921-1934

Es fällt auf, dass der Fußball , der ja unter Stefan Blessung und Otmar Wehrle hauptsächlich geführt wurde, ab 1933 eine Krise hatte. Auch bei der Freilichtbühne wurde 1934/35 nicht gespielt, nachdem Eduart Wehrle in die Partei eintreten sollte. Bürgermeister Häsler wurde abgesetzt – Lehrer Grüner durch Lehrer Ott ersetzt. Im März 1933 – Generalversammlung klang noch aus mit dem Badnerlied und Hurra.

Bis zum Ende des 2.Weltkrieges wurde keine Chronik mehr geführt. Während des 3.Reiches wurden Wehrsportübungen mit der Hitlerjugend durchgeführt.

 

Der Verein war gerüstet und sah einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen.

1950 Jubiläum 30 Jahre FC Tannheim mit Festdamen.

 

1956 Generationenwechsel in der Ersten Mannschaft. Nur Erich Kirner und Jakob Bauer waren die Spieler der vorhergehenden Spielergeneration.

Neubeginn des FC Tannheim

Alle Spieler waren in Kriegsgefangenschaft gewesen. Otto Riedmüller, Lehrer, kam am 7. Dezember 1946 mit einem alten Fahrrad über den Ochsenberg . Er war der erste neu ausgebildete Lehrer nach dem Krieg in der Schule Tannheim. Hermann Neininger, der 1947 aus dem Krieg nach Hause kam, erzählt vom „Wiederaufbau“:

Meine Schulkollegen waren außer Josef Ganter alle schon zu Hause. Wir trafen uns auf dem Sportplatz und machten Pläne. Der alte Sportplatz war nur eine eingeebnete Fläche. Für Material war kein Geld vorhanden. Von den alten Toren war nichts mehr zu finden. Wir wurden in der Zwischenzeit von den Franzosen zum Holz fahren nach Marbach verpflichtet. Das Fahrzeug war ein Sattelschlepper. Mit den beiden Franzosen entwickelte sich ein sehr gutes Verhältnis, was von uns mit einigen Hintergedanken auch sehr gepflegt wurde. Nachdem wir nämlich herausgefunden hatten, dass auf dem alten Sportplatz in Pfaffenweiler die kompletten Tore umgekippt am Boden lagen, galt es zu handeln. Unter „Aufsicht“ der beiden französichen Besatzungssoldaten sind wir dann auf der Rückfahrt von Marbach über Pfaffenweiler gefahren und haben die beiden Tore aufgeladen, wobei der Maschendraht und die Bügel das wichtigste waren. Es regnete furchtbar, so dass niemand von Pfaffenweiler unterwegs war, und wir ungesehen die beiden Tore vor der Verrottung retteten !!

Der Sonnenwirt Willi, dem auch das Sägewerk gehörte, war sehr großzügig und spendete uns das Holz für die neuen Tore. Nachdem uns weder Maße der Tore, noch der Standort auf dem alten Platz geläufig war, half uns Stefan Blessing (Giegersteffen) aus der Not. Er scheute keine Mühe, so dass unter seinen Anweisungen der Platz ausgemessen und Eckpfosten gesetzt wurden. Mit einem von ihm engagierten Zimmermann wurde alles verschraubt und aufgestellt. So standen die ersten vorschriftsmäßigen Tore bis zum Umbau des Sportplatzes.

Für Schuhe und Bälle war Gottfried Neugart (Elektrischer Schuster genannt) zuständig. Er brachte in aufopferungsvoller und selbstverständlich unentgeltlicher Arbeit durch Nähen und Flicken von altem gebrauchten Material die Unterlagen so weit, dass sie zum spielen benutzt werden konnten. Desgleichen bei den Lederbällen. Er flickte die Fußballlunge, pumpte die Bälle auf und verschnürte die Öffnung vorschriftsmäßig. Dies war wegen der Verletzungsgefahr sehr wichtig.

Die Nähschwester vom Schwesternhaus machte die zusammen gesammelten schwarz-weißen Trikots wieder ansehnlich. Eine Sporthose und Kniestrümpfe hatte fast jeder. Das größte Problem waren die Kickschuhe. Einige erhielten wir von alten Spielern, der Rest wurde mit Lebensmittel und Holz eingetauscht. Als Torwart trug ich einen Pullover und alte Knieschoner, die von meiner Freundin zusammengeflickt wurden. Selbstverständlich auch die damals übliche traditionelle Torwartmütze.

A-Jugendmeister 1970/71

stehend von links: Anton Frehmel, Willy Scherzinger, Klaus-Dieter Kalipke, Wolfgang Durler, Robert Riegger, Klaus Weißer, Wolfgang Schneider, Lothar Schwab, Spielführer Franz Kreuz, Ernst Schmotz,
knieend von links: Leopold Bauer, Peter Ganter, Clemens Weißer, Friedrich Ganter, Joachim Bischof

 

1974 Ortsturnier Mannschaft Feuerwehr

Gewinn des ersten Stadtpokals 1975, aber nicht in Weilersbach, sondern in Obereschach gegen Weilersbach

1975 Generalversammlung mit Ehrungen

Erneuter Gewinn des Stadtpokals

Der FC Tannheim im Jahr 1981

….. und 3 Jahre später

 

Und nach einer längeren Durststrecke…….

Der FC Tannheim hat das Turnier um den Brigachpokal 2010 beim FC Kirchdorf gewonnen. Rund 100 Zuschauer sahen spannende Spiele.
Durch das Fehlen von Rietheim wurde das Turnier nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ ausgetragen. Die Spielzeit betrug 20 Minuten.

Der FC Tannheim sicherte sich als A-Ligist den Pokalsieg mit 12 Punkten und 6:1 Toren vor dem Bezirksligisten SV Überauchen. Ein weiterer höherklassiger Bezirksligist, nämlich der FC Pfaffenweiler, mußte mit Rang 3 vorlieb nehmen. Pokalverteidiger und Gastegber Kirchdorf landete auf Platz 4. Gefolgt vom FC Klengen, dem FC Grüningen und dem FV Marbach.

FC Tannheim gewinnt Brigachpokal

Die positiven Eindrücke und Erfolge haben sich in der Vorbereitungsphase fortgesetzt. Nachdem man bereits im Stadtpokal gegen den Landesligisten DJK Villingen erst im Penalty-Schießen unterlegen ist, und beim Gewinn des Brigachpokals die höherklassigen Bezirksligisten aus Überauchen und Pfaffenweiler hinter sich lassen konnte, war der Gewinn des Schenkenbachpokals Ergebnis der bisherigen konsequenten Aufbauarbeit. Mit einem historischen 12:0 Sieg im Nachbarschaftsderby gegen den FC Wolterdingen und dem 4:1 Endspielsieg gegen den FC Grüningen war die Trophäe gesichert.

Bis dato größter Erfolg in der Vereinsgeschichte

Meister Kreisliga A1 Sasion 2011/12 und Bezirkspokalsieger 2012

Der größte Vereinserfolg

Meister Kreisliga A1 Sasion 2011/12 und Bezirkspokalsieger 2012

FC 1920 Tannheim e.V.

Anschrift

FC 1920 Tannheim e.V.
Wolterdinger Str. 35
78052 VS-Tannheim

Email

info@fc-tannheim.de

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